Frust, Trauer und gleichzeitig viel Hilfe...

Nachdem ich heute leider doch nicht an meinem Rückbildungskurs in Hamburg teilnehmen konnte, da nicht mehr genug Geld für die Fahrtkosten auf meinem Konto war, und mein Mann mich wegen der Trauergruppe unserer Tochter nicht fahren konnte, war ich wirklich frustriert.

Ich war wütend auf mich selbst. Zum einen weil ich gestern noch auf's Konto geschaut hatte und es hätte reichen sollen, zum anderen weil ich mich wirklich auf diese wichtigen Termine freue.
Sie helfen mir körperlich und seelisch wieder ein Gleichgewicht finden zu können.

Ich war traurig, weil ich schon sehr auf das Geld geachtet hatte und es trotzdem zu knapp ist.
Traurig, weil ich mich auch emotional den ganzen Tag darauf vorbereitet hatte, am Abend dorthin zu fahren.
Traurig wegen 10,20 wovon ich noch 5,75 auf dem Konto hatte.

...

Es gab aber auch wieder soviel positive Menschen die uns unterstützt haben.

Zum einen hat eine ganz liebe Mama etwas für Fionas Geburtstag geschickt. Eine andere wollte das auch, und hat stattdessen 30 gesendet, die wir für wunderbar warme Winterschuhe ausgegeben haben. Und noch jemand hat etwas gespendet.
Auch wird immer an uns gedacht, für uns genäht oder einfach nur mal nachgefragt wie es uns geht!

Ich muss ehrlich sagen, manchmal fällt es mir schwer die Hilfe anzunehmen...
Man fühlt sich als Versager, der es nicht schafft alles für seine Familie auf die Reihe zu bekommen.
Das tut weh.
Allerdings weiß ich auch, das diejenigen die uns einfach so helfen, nicht so denken.
Und das macht viel aus. Denn eigentlich möchte man doch alles selbst erledigen. Wenn man an den Punkt kommt wo das nicht möglich ist, wird es wahrhaft schwer.

Gleichzeitig weiß ich, das ich auch helfe wo ich nur kann. Im Moment nur nicht in vollem Umfang.

Wir versuchen emotional alles gut hinzubekommen.
Das alleine erfordert manchmal mehr als ich mir vorstellen kann.

Darum sind alle anderen Hilfen, guten Gedanken und Worte für uns so wertvoll. Denn sie geben die Möglichkeit sich um die wirklich wichtigen Dinge zu kümmern.

DANKE!

Und wenn uns dann ein Tag gelingt, der die Bedürfnisse von einem unsicheren Teenager, einer Nähe bedürftigen fast 5 jährigen und uns als Paar und Einzelpersonen berücksichtigt, dann haben wir schon viel gewonnen.
Auch wenn meist nur ein Teil davon in Erfüllung geht, stehen wir jeden Morgen auf und versuchen es wieder.

Wir versuchen jeden Tag nicht aufzugeben, die Welt ein Stück weit so zu prägen wie wir sie uns für unsere Kinder vorstellen.

Wir versuchen es...

Und manchmal verzweifelt man. Wenn man Viedeos von Kindern in Syrien sieht denen das Krankenhaus über dem Kopf zerbomt wird. Dann zweifelt man an den Menschen.

Aber ich weiß das es gute, liebe Menschen gibt. Voller Mitgefühl und Hilfsbereitschaft. Solange es diese Menschen gibt, gebe ich die Hoffnung nicht auf.

Stefanie Hopp

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