in Bewegung...

So lange habe ich hier nichts mehr geschrieben, zu voll war mein Kopf und zu unsortiert die Gedanken.

In meinem Herze tut sich was... Blockaden werden durchlässig und Sehnsucht bekommt einen neuen Platz.

Unsere finanzielle Situation ist noch immer mehr als bescheiden, meine Versuche etwas nebenbei zu verdienen haben leider noch keinen Erfolg gehabt.
So ist es grundsätzlich immer noch eine dauerbelastende Situation.

Aaaaber, Pläne zu einer sinnvollen Zukunftsgestaltung tauchen in mir auf.
Wir orientieren uns langfristig wieder nach Irland. Also wirklich langfristig und besser geplant als beim letzten Mal.
Ich halte an dem Plan, der Ausbildung als Sterbeamme fest, und werde diese noch durch etwas anderes erweitern (müssen), so das ich dann später auch in Irland arbeiten kann.
Das wird noch dauern, aber dann habe ich eine gute Grundlage geschaffen, um dort auch zu unserem Lebensunterhalt beizutragen.
Und trotzdem das zu tun was mich bewegt.

Das ist soweit der berufliche Plan.

Dann startet am 12.06 endlich der SternenElternTreff und ich habe einen Artikel in der örtlichen Zeitung bekommen, sowie einen Eintrag in den Selbsthilfe Anzeiger Pinneberg.
Artikel

Morgen werde ich nochmal Flyer ins Krankenhaus bringen für die Mappen (Mappen die an die Eltern von verstorbenen Kindern ausgegeben werden).

Es ist mir wirklich eine Herzensangelegenheit einen Raum zum Austausch unter betroffenen Eltern zu schaffen.
Ich hoffe das wird mir gelingen.

Dann gab es da noch so das ein oder andere Erlebnis, welches mich in den letzten Wochen doch mehr berührt hat als ich dachte.
Es wurden viele Babys geboren, darunter einige in der ähnlichen SSW wie Fergus geboren ist. Allen geht es zum Glück sehr gut, auch wenn es zum Teil dramatisch aussah.
Das freut mich total, aber ich trauere auch darüber, das Fergus Wilko leider diese Chance nicht bekommen hat, obwohl ich damals ein komisches Gefühl hatte und zum Arzt gegangen bin.

Es ist die Frage des 'Warum haben sie ihn nicht geholt, bzw. mein Gefühl nicht ernst genommen.

Im Rahmen dieses Gefühls, wollte ich gerne in dem Krankenhaus, wo ich zu Ronjas Geburt war und wo Fergus Tod festgestellt wurde, ein Gespräch führen.
Und zwar über die Optionen und Handlungsweisen die wir hätten, wenn ich nochmals schwanger werden sollte.
Ich will einfach vorher (bevor ich überhaupt schwanger bin) wissen, ob sie zb. auf mein Gefühl hören würden, wenn ich sage es stimmt etwas nicht.

Wie dann das vorgehen wäre und welche Optionen in der Betreuung in Frage kommen.

Leider wurde ich mehrfach von der Oberärztin mit der ich E-Mail Kontakt hatte abgespeist, bzw. gekonnt meinem Wunsch nach einem persönlichen Gespräch ausgewichen und darauf verwiesen, das ich ja, wenn ich schwanger wäre eine Geburtsplanungsgespräch hätte.
Mpf...

Ich werde für uns nun einen Termin in der Chefarzt Sprechstunde machen und hoffen das wir ein wenig klarer unsere Optionen ausloten können.

Gesundheitlich geht es mir ganz gut, der Nacken müsste mal behandelt werden, die Haare fallen weiterhin aus, aber ich habe jetzt eine tolle neue Brille.

Klar sehen macht Spaß.

Am 22. habe ich nochmal einen normalen Arzttermin und werde um eine Blutuntersuchung bitten, da ich jetzt regelmäßig Eisentabletten gegen den massiven Eisenmangel genommen habe, und ich wissen will ob es etwas an den Werten verändert hat.

Alles in allem geht es vorwärts, an manchen Tagen gibt es dann aber auch sehr emotionale und traurige Momente.
Besonders wenn ich merke das mich bestimmte Dinge aus der Bahn werfen und ich wieder ganz nah die Trauer spüren kann.
Das ist aber auch wichtig und ok.
Denn durch diese ganzen Erlebnisse bin ich mehr bei mir selbst angekommen, als ich es anders hätte erreichen können. Sie geben mir eine Tiefe die mich erdet und die mir gleichzeitig die Möglichkeit gibt weiter nach den Sternen zu greifen.

Nachtrag : Das klang jetzt unglaublich positiv für etwas was unglaublich scheiße war/ist...

Ich habe unglaubliches Glück meinen Mann an meiner Seite zu haben mit dem ich reden kann, der mich mit ganzem Herzen unterstützt und sich mit mir freut, wenn ich etwas sinnvolles tun kann.

Auch unsere Freunde, die immer wieder nachgefragt haben wie es mir/uns geht, sind eine große Bereicherung für unser Leben.

Ich habe jetzt ganz oft Tage gehabt die richtig gut waren, wo ich wirklich glücklich bin und mich freue dass ich lebe. Das ist ein sehr beindruckendes Gefühl nach so großer Leere, und wirklich erstaunlich das es überhaupt existieren kann.

Unsere Kinder sind nicht vergessen, sie sind mir so nah wie irgend möglich. Für mich auf jeden Fall spürbar dazugehörig.

Stefanie Hopp

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