Verdrängung oder wie der Tod Routine wurde...

Als wir wussten das unser Kind gestorben ist, das dieses Schicksal erneut unseres sein sollte, ab da funktionierte ich nur noch.

Wo bei Ronja noch der Schmerz so greifbar war das man ihn leben musste, ist er bei Fergus wie eine Wolke die einen einhüllt aber nicht ganz berührt.

Es ist als würde man Routine in etwas entwickeln was niemals auch nur einmal passieren sollte.

Aber man kennt den Ablauf, das organisieren der Beisetzung, das informieren der mehr oder weniger mitfühlenden Menschen, das Überleben.

Und dann sind da so Momente wo man das Gefühl hat etwas zu suchen und man sucht und sucht. Versucht alles um dann zu realisieren das das was man sucht nicht zu bekommen ist.

Nie mehr.

Und man fühlt sich abgeschnitten von allem. Kann nicht richtig hier sein und kann auch nicht richtig den Schmerz zulassen.
Das Hirn blockiert. Zu groß wäre der Schmerz um ihn auszuhalten.

Man kann leider nicht auf Knopfdruck trauern und so muß man warten bis eine Kleinigkeit dieses funktionieren ins wanken bringt.

Dann kann man es zulassen. Vielleicht weint man dann über augenscheinlich unwichtige Dinge (zB. misslungenes Essen) sie geben einem aber die Möglichkeit überhaupt zu weinen, ohne sich darin zu verlieren.
Denn wenn ich jetzt in vollem Ausmaß meinen/unseren Verlust beweinen wollte, würde ich kein Ende finden...

Also funktioniert man oberflächlich weiter und wartet auf die echten Gefühle.
Mit Angst und Sehnsucht gleichermaßen.

Es gibt nicht einmal Worte, die diesen Schmerz und diese Sehnsucht nach meinen Kindern beschreiben könnten.

Es ist alles anders, ganze Träume sind zerstört und werden nicht wiederkommen.

Stefanie Hopp

Read more posts by this author.

Subscribe to Die Ewigkeit im Augenblick

Get the latest posts delivered right to your inbox.

or subscribe via RSS with Feedly!